16. Januar 2013

#MMC13 - Auch ich bin eine Teilnehmerin...

HEUTE startet der erste deutschsprachige Meta-MOOC, der MOOC-Maker Course 2013 - für mich die Verwirklichung einer Vision, über die ich im September 2012 eine kleine Präsentation zusammen gestellt habe:



Ich versuche in diesem Blog in den nächsten Wochen so viel wie möglich als TEILNEHMERIN inhaltlich zu den Fragestellungen des #MMC13 (der Veranstaltungs-Hastag auf Twitter) zu bloggen - so viel es mir meine Rolle als GASTGEBERIN erlaubt...

Let's MOOC!

1. Dezember 2012

Kein MOOC ohne Show? Open Education zwischen Effekten und Effekthascherei

Heute las ich einen nachdenklichen Blog Post von Amsellen mit dem etwas verstörenden Titel "BildungsErektion" gelesen, in dem er kritisch hinterfragt, ob projektbasiertes Lernen im Internet nicht teilweise zu einer effekthascherischen Show ohne Nachhaltigkeit wird.

Vor allem der aktuelle Hype um Massive Open Online Courses (MOOCs) lässt einen in dieser Hinsicht aufmerken. Zu Recht hat Daniel Spielmann ein Argument in der Diskussion über MOOCs auf der Campus Innovation aufgegriffen und getwittert:
Für mich stellt sich ganz grundsätzlich die Frage, wieviel Öffentlichkeit - die ja mit dem propagierten Ideal von "Openness" einhergeht, dem Lernen wirklich gut tut. Natürlich gibt es jede Menge positiver Effekte durch öffentliche Lerntagebücher und kollaborativ erstellte Lernergebnisse - aber eben auch Efekthascherei, welche nichts mit Lernen im Sinne von Schaffung von Bewusstsein zu tun hat. (Darüber lohnt es sich sicherlich, auch noch einmal ausführlicher nachzudenken - nicht zuletzt, weil Open Education zurzeit vielerorts als eine Art Allheilmittel gepriesen wird. Dass es jedoch womöglich so einiges zu lernen gibt, womit man sich in keinem fall öffentlich - und schon gar nicht mitten im Prozess - zeigen möchte, dürfen wir nicht vergessen. Als ich mit meinem Freund über die Idee eines MOOCs für mündige Arbeitnehmer (Arbeitsrechtsfragen, Verhandlungsstrategien mit Vorgesetzten, betriebsratsarbeit usw.) sprach, verließ uns der Mut, die TeilnehmerInnen in die Öffentlichkeit zu "zwingen"...)

Doch hier soll es zunächst einmal um etwas anderes gehen - zurück zur Frage, ob wir vor lauter Effekthascherei (Wer hat den Größten ...... MOOC?) nicht etwa die Lern-Effekte übersehen.

Ansellem bringt es auf den Punkt, wenn er schreibt:
"Wir müssen / sollten besonders in diesem Bereich acht darauf geben, dass unmittelbare Handlungsmöglichkeiten und konkrete Anwendungsoptionen aus dem Lerngegenstand heraus entwickelt werden, sonst laufen wir Gefahr, dass sich die Realität unter der Bildungsintervention herduckt und uns enteilt." (ebd.)
Diesen Satz schreibe ich allen MOOC-MacherInnen gern ins Pflichtenheft... Und versuche hier auch gleichmal das Projekthaftige in meinem eigenen MOOC-Vorhaben kenntlich zu machen:

Wenn wir am 22. Februar 2013 den letzten Tag unseres fünfwöchigen MOOC-Maker Courses #MMC13 hinter uns gebracht haben, dann werden wir, so unser Ziel,
  1. ein Netzwerk begründet bzw. bestärkt haben, in dem sich auch zukünftig in Deutschland, Österreich und der Schweiz Menschen über dieses Lern-Lehr-Format austauschen,
  2. ein Wiki an den Start gebracht und in seiner Basissubstanz gefüllt haben, dass Interessierten zukünftig als Orientierungshilfe für das Konzipieren, Planen und Durchführen von offenen Online-Kursen dient,
  3. vielen Menschen eine aktive Rolle im Rahmen des MOOC ermöglicht haben, so dass unterschiedlichste Lernerfahrungen möglich sind.
Und eines muss ich an dieser Stelle mal betonen: An der Initiierung und Durchführung dieses Projektes #MMC13 lernen Heinz, Monika und ich sooooooo viel - das ist durch nichts zu ersetzen. :-) Learning by doing im besten Sinne...

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10. Oktober 2012

1. Live-Event beim #CFHE12 mit Jeff Selingo


Soeben ging die erste Live-Online-Event beim MOOC "Current/Future State of Higher Education" zu Ende - ein zwanzigminütiger Powerpoint-Vortrag von Jeff Selingo (@jselingo / Podcast / Chronicle-Artikel) über die fünf umwälzlerischen Kräfte, die seiner Einschätzung nach Higher Education für immer verändern werden. Und das sind:


Die größte revolutionäre Kraft steckt laut Selingo in den Fragen nach der Wertigkeit, die seitens der Studierenden immer lauter werden:


Erschreckend sind diese Umfrageergebnisse, nach denen Selbstbild (College Präsidenten) und Fremdbild (Studierende) erheblich auseinandergehen, was den Gegenwert angeht, den Studierende für ihre Studiengebühren bekommen...

Andererseits fand ich persönlich es auch ganz schön befremdlich zu begreifen, wie sehr es in den USA Gang und Gäbe ist, sich das College danach auszusuchen, wie viel Geld man mit dem Abschluss in der freien Wirtschaft verdienen kann...





Ticken wir in Deutschland auch so...?

Soweit meine ersten roughen Notizen und ein paar Screenshots aus der Präsentation ganz auf die Schnelle. UPDATE: Und hier gehts zur: Aufzeichnung der Session...


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Schnell noch ein paar Gedanken auf der Meta-Ebene:

Der Live-Vortrag wurde via GotoWebinar realisiert, eine Software, die ich mir vorab auf meinem Rechner installieren musste. Dafür war eine Voranmeldung notwendig, spontanes Reinschalten wurde damit erschwert. Nach Auskunft der Veranstalterin waren wenige Minuten nach Beginn der Veranstaltung 128 Teilnehmer/innen eingeloggt.


Das Tool, dass Ihr hier im Screenshot seht, war der begleitende Chat, wobei die Fragen und Kommentare moderiert wurden, sprich immer erst zusammen mit der Antwort der Chatbetreuerin freigeschaltet wurden. Etliche inhaltliche Fragen blieben am Ende der Veranstaltung also unsichtbar, weil darauf nicht mehr geantwortet werden konnte - schade...

Getwittert wurde übrigens zeitgleich nur von sehr wenigen - mein Eindruck ist, dass viele #CFHE12-Teilnehmer/innen Twitter gar nicht nutzen...

Soweit auch hierzu auf die Schnelle... Gute Nacht! (Ich bin ja schon froh, dass ich trotz der enormen Zeitverschiebung an den Live-Events teilnehmen kann!)