10. Februar 2012

Vergleich der Horizon Reports 2005 bis 2012

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 Im Vorfeld des Open Course
"Trends im E-Teaching – der Horizon Report unter der Lupe"


Der nächste Open Course (in bewährter Manier von studiumdigitale der Goethe-Uni Frankfurt und Jochen Robes (Weiterbildungsblog.de) organisiert, diesmal mit erweitertem Veranstalterkreis) startet am 16. April 2012 - jetzt sogar mit der Möglichkeit, eine Teilnahmebescheinigung zu erhalten, auch wenn man nicht an der Uni eingeschrieben ist.

Erklärtes Ziel des Kurses mit dem Titel "Trends im E-Teaching – der Horizon Report unter der Lupe" ist es, "heute ermittelte technologische Trends in ihrer Wirkung für den Bildungsbereich auf den Prüfstand zu stellen." (siehe opco12.de)

Da bietet es sich doch an, vor dem Start mal einen Blick auf die vergangenen Prognosen zu werfen:




Was stelle ich fest, wenn wir die vorausgesagten Trends der vergangenen sieben Jahre betrachten? Vieles, was uns prophezeit wurde, hat sich nicht durchgesetzt, manches wird wieder und wieder als Vision heraufbeschworen, aber immer weiter nach hinten verschoben. So lassen game-basierte Lernformen im breiten Einsatz weiter auf sich warten und Augmented Reality will auch nicht so richtig in die Puschen kommen. Ersteres liegt sicherlich auch daran, dass virtuelle Welten hinsichtlich ihres Potenzials für Lernszenarien bis heute verkannt werden. Letzteres liegt daran, dass sich geobasierte Nutzung von mobilen Geräten noch nicht durchsetzen will, weil die Menschen nach wie vor Skrupel haben, permanent persönliche Daten (wie den aktuellen Aufenthaltsort) über das Netz zu verbreiten.

Besonders interessant finde ich persönlich, dass Open Content im Horizon Report 2010 plötzlich als kurzfristiger Trend ausgemacht wurde, heute - zwei Jahre späer - allerdings noch immer um OER (Open Educational Ressources) gerungen wird, ohne dass wirklich grundlegende Fortschritte zu verzeichnen sind - zu sehr sind wirtschaftliche Interessen an die mediale Aufbereitung von Wissen geknüpft... Was ich dabei mit Freude zur Kenntnis genommen habe, ist, dass der Horizon Report selbst unter eine sehr sharing-freundliche CC-Lizenz gestellt wird. Demnach ist es erlaubt, den Bericht zu vervielfältigen, zu verbreiten und öffentlich zugänglich zu machen oder Abwandlungen davon anzufertigen, es sogar kommerziell zu nutzen, sofern eine Namensnennung mit vollständigen bibliographischen Informationen erfolgt.

Von den sechs prognostizierten Trends interessieren mich persönlich vorrangig Mobile Apps, tablet Computing und Learning Analytics. Die drei anderen Trens (Game Based Learning, Gesture based Computing und Internet of Things) sind nicht meine Welt - aber das kann ja noch werden. Schließlich habe auch ich ja das Recht, noch nicht vollständig in der Zukunft angekommen zu sein.
Was mich viel mehr gereizt hätte, stelle ich gerade fest, wäre ein Open Course, der sich auch mit vergangenen Horizon reports auseinander setzt und kritisch hinterfragt, warum sich manche der Trends nicht durchgesetzt haben, warum manches, was so wünschenwert wäre (wie Open Content!), auf sich warten lässt - wo die Beharrungskräfte und Widerstände sind... Dies wäre aus meiner Sicht eine sehr fruchtbare Auseinandersetzung, um den gesetzmäßigkeiten auf die Spur zu kommen, warum neue Technologien nicht autmatisch zu neuen Lern- bzw. lehrformen führen.

Ich überlege mir in den nächsten Wochen mal, wie sich über eine Verknüpfung mit älteren Horizon Reports meine persönliche Motivation zur Teilnahme am Open Course 2012 steigern lässt...

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Das #opco12 Programm:

16.4.-20.4.2012 Einführungswoche
23.4.-4.5.2012 Mobile Apps
7.5.- 18.5.2012 Tablet Computing
21.5.- 1.6.2012 Game Based Learning
4.6.- 15.6.2012 Learning Analytics
18.6.- 29.6.2012 Gesture Based Computing
2.7.- 13.7.2012 Internet of Things
16.7.- 20.7.2012 Konsolidierung, Auswertung und Rückblick
20./21.7.2012 Abschlusstagung in Frankfurt

Weitere Informationen: opco12.de

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